Was wir durch vergangene Beziehungen über uns selbst lernen
Was wir durch vergangene Beziehungen über uns selbst lernen

Wenn ich so über meine verflossenen, mehr oder weniger gut gelaufenen Beziehungen nachdenke, erfahre ich mehr über mich, als dass ich den anderen Menschen kennengelernt habe. Mit anderen Worten ich habe keinen von ihnen richtig gekannt sie alle waren nur ein Ausdruck meiner Seele, zur damaligen Zeit.
Ich muss zugeben ich war keine besonders gute Partnerin. Ich log, betrog, nahm nur das was ich brauchte und zog weiter. Im Endeffekt suchte ich etwas in ihnen, was ich selbst nicht in mir fand. Durch die kurzzeitige Anerkennung von außen fühlte ich mich für einen Moment lebendig. Natürlich war das auch nicht von Dauer, da niemand auf Dauer deine Anforderungen erfüllen kann.
"Jede Erwartung, die du an dein Umfeld stellst, ist früher oder später zum Scheitern verurteilt...
Jede Erwartung, die du an dein Umfeld stellst, ist früher oder später zum Scheitern verurteilt, warum? Na, weil dein Gegenüber nicht du bist, er fühlt und denkst nicht dasselbe wie du. Er hat nicht dieselben Glaubenssätze und Prägungen wie du.
Ein kleines Beispiel: ein damaliger „Freund“ erwartete, dass ich stets zu erreichen bin, spätestens beim dritten nicht erreichten Anruf war die Hölle los. Ich hatte seiner Meinung nach, immer ran zu gehen, wenn er mich erreichen wollte. Für ihn war das wohl ein Ausdruck der Wertschätzung der Anerkennung ihm gegenüber. Für mich aber bedeutungslos, denn wenn ich beschäftigt bin und nicht an mein Telefon gehe dann wohl nicht ohne Grund.
Ich konnte also gar nicht nachvollziehen warum er so reagierte da, das ‘Nichtrangehen‘ für ihn eine völlig andere Bedeutung hatte wie für mich.
"Ich hatte wohl irgendwo auf meinen Weg entschiedenen, mich nicht mehr von negativen Emotionen und Gefühlen steuern zu lassen...
Kurzer Disclaimer: Wenn ich von Beziehung rede, meine ich jede Art von zwischenmenschlichen Begegnungen
Irgendwie wollte ich immer mehr von den Beziehungen, aber ich hatte einen Schalter umgelegt, der es mir nicht erlaube, mich emotional zu öffnen. Heute weiß ich auch warum. Ich hatte wohl irgendwo auf meinen Weg entschiedenen, mich nicht mehr von negativen Emotionen und Gefühlen steuern zu lassen und habe mich somit von meinen Gefühlen und gleichzeitig von mir selbst abgeschnitten.
Natürlich ist das so ohne weiteres nicht möglich. Denn wir Menschen sind nun mal keine Roboter, die einen Schalter umlegen und sofort ändert sich ein Verhaltensmuster. Nein, denn wir brauchen eine Kompensation die uns als Ventil für diese Eigenschaft dient, die wir versuchen zu unterdrücken.
Und somit hat sich mein Unterbewusstsein dafür entschieden zu hungern. Das interessante an dieser Sache ist, dass ich zur damaligen Zeit nicht einmal wusste was eine Essstörung ist und ich trotzdem, ohne es zu merken, in eine gerutscht bin. -Nur so konnte ich all die Jahre nichts und niemanden richtig an mich ranlassen, inklusive mich selbst.
"Vielleicht kann man erst so richtig in das „wir“ einer Beziehung eintauchen, wenn man mit dem „ich“ im Reinen ist...
Aus heutiger Sicht ist es ganz klar weshalb keiner dieser Menschen jemals eine Chance hätte dauerhaft in meinem Leben zu bleiben. Vielleicht kann man erst so richtig in das „wir“ einer Beziehung eintauchen, wenn man mit dem „ich“, mit dem man seit der Geburt eine Beziehung führt, im Reinen ist.
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