So hörst du auf, Dich mit anderen zu vergleichen!

Wir alle kennen es und wir alle tun es. Vergleichen. Wir vergleichen uns mit unseren Freunden, unseren Kollegen, Menschen auf Instagram oder im Fernsehen und so beginnen dann die Gedankenspiralen. Warum kann er es besser als ich? Warum hat sie einen flacheren Bauch? Warum hat er einen besseren Job? Mehr Freunde? Mehr Erfolg usw.
Dabei schneiden wir immer schlechter ab. Wir fühlen uns schlechter, oder minderwertiger und wir kommen uns einfach nur klein vor. Kaum etwas lässt uns so schnell an uns selbst zweifeln, wie der Vergleich mit anderen Menschen.
Da ist die beste Freundin, die beruflich erfolgreicher ist. Die Schwester die ein Bilderbuch Leben führt. Der Kollege der mehr verdient. Ich will gar nicht mit social Media anfangen, wo sowieso alles perfekt erscheint. Und obwohl wir eigentlich wissen, dass der Vergleich uns nicht guttut, tun wir er weiterhin jeden einzelnen Tag. Denn der Vergleich mit anderen liegt uns in den Genen.
Nur leben wir nicht mehr in der Steinzeit, wo ein solches Verhalten nötig war. Was also können wir heute dagegen tun?
„Aber unsere genetische Programmierung lässt sich nicht mal ebenso ändern und so bleiben gutgemeinte Ratschläge aufs Vergleichen zu verzichten auch nicht mehr als das: Gutgemeinte Ratschläge.“
Einfach aufzuhören mit den ewigen Vergleichen wäre eine Möglichkeit, um Selbstzweifel überwinden zu können. Aber unsere genetische Programmierung lässt sich nicht mal ebenso ändern und so bleiben gutgemeinte Ratschläge aufs Vergleichen zu verzichten auch nicht mehr als das: Gutgemeinte Ratschläge. Du kannst dich nicht zwingen mit den Vergleichen aufzuhören.
Aber ich habe einige Tipps wie du aufhören kannst dich zu deinem Nachteil zu vergleichen, um so deinen Selbstwert zu schützen.
Es kommt eigentlich auf den Vergleich an:
Im Grunde sind nicht alle Vergleiche schlecht. Wir haben immer die Wahl, ob wir uns nach oben oder nach unten vergleichen. Bei aufwärtsgerichteten Vergleichen vergleiche ich mich mit jemandem, der anscheinend mehr hat als ich und in dem jeweiligen Bereich erfolgreicher ist. Bei abwärts gerichteten Vergleichen vergleiche ich mich hingegen mit jemandem, der weniger hat als ich und in dem jeweiligen Bereich weniger erfolgreich ist.
Wenn ich mich nach oben hin vergleiche, greife ich meinen Selbstwert an. Vergleiche ich mich mit jemandem, der schöner, erfolgreicher, reicher oder intelligenter ist als ich, werde ich an mir selbst zweifeln und mich minderwertiger und unterlegen fühlen. Wenn ich mich hingegen nach unten vergleiche, schütze ich meinen Selbstwert und kann somit dem Gefühl von Selbstzweifel umgehen.
Wenn ich mich zum Beispiel mit anderen Leuten auf Instagram vergleiche, die viel mehr Abonnenten haben als ich, fühle ich mich schlecht. Ich habe das Gefühl, dass ich etwas falsch mache, meine Art nicht ankommt oder niemanden interessiert was ich mache.
Vergleiche ich mich hingegen mit Leuten die in der gleichen Zeit, weniger Abonnenten haben, fühle ich mich gut. Ich bin dankbar und zufrieden, für das was ich erreicht habe, weil ich sehe, dass es auch viel weniger seien konnten.
Der Vergleich an sich ist also nicht unbedingt das Problem. Das Problem ist, dass wir uns in den allermeisten Fällen nach oben und nicht nach unten vergleichen.
Gerade Menschen mit geringem Selbstwertgefühl neigen dazu sich selbst schlecht zu reden. Das bedeutet, dass sie sich vor allem mit Personen vergleichen, die anscheinend besser sind als sie. Leider wird auf diese Weise der Selbstwert immer weiter angegriffen.
Wie schafft man es also diesen Kreislaus zu durchbrechen?
Nehmen wir an, du bemerkst, dass du dich gerade aktiv mit einer anderen Person vergleichst.
1. Akzeptiere den Vergleich
Also erstes solltest du versuchen den Vergleich zu akzeptieren. Sich zu vergleichen ist ein vollkommen normales Verhalten aber auch eine Gewohnheit. Es ist aber möglich diesen Automatismus zu reduzieren. Verurteile dich deswegen nicht dafür, dass du dich vergleichst, sondern akzeptiere es. Sonst fühlst du dich nur doppelt schlecht: Einmal wegen dem Vergleich und weil du dich verglichen hast.
2. Hinterfrage den Vergleich
Versuche dich zu reflektieren und überlege, ob dein Vergleich überhaupt angebracht ist oder ob du nicht vielmehr vollkommen irrrational vergleichst. Um auf mein eigenes Beispiel zurückzugekommen: Es wäre ziemlich sinnlos, wenn ich mein Account bei Instagram mit einem Beauty- oder Mode-Account vergleiche, denn dessen Kanal dreht sich um ein komplett anderes Thema und kann daher ganz andere und vielleicht auch viel mehr Menschen anziehen.
Genauso wäre es für dich, wenn du deine Figur, mit der eines Supermodels vergleichst. Da das Model ihr Geld damit verdient und somit Zeit und Geld investiert, um eine bestimmte Figur zu haben. Ich beispielsweise möchte gar nicht täglich stundenlang Sport machen, nur um entsprechend auszusehen. Ich habe auch weder einen Ernährungsberater noch einen hauseigenen Koch, der mir Diätmahlzeiten zubereitet. Außerdem bin ich schlichtweg nicht darauf angewiesen sein so ein geringes Gewicht zu halten.
So lange du kein Softwareentwickler bist macht es auch keinen Sinn dich mit dem Typen zu vergleichen, der mit 19 seine eigene Softwarefirma für mehrere Millionen Euro verkauft hat. Es ist klar, dass dieser Mensch jetzt an einem ganz anderen Punkt steht, also du.
3. Hinterfrage deinen Wunsch
Die wichtigste Frage, die du dir bei einem Vergleich stellen solltest, ist die: Willst du überhaupt, was diese Person hat? Vielleicht mag das Supermodel für dich ein Vorbild sein, aber heißt das, dass du wirklich so sein möchtest wie sie? Mit allem was dazugehört? Womöglich wäre es dir bei genauerer Betrachtung den Aufwand nicht wert. Vielleicht genießt du das Essen viel zu sehr und möchtest dein Leben mit anderen Dingen füllen als täglich vier Stunden Sport zu treiben. Und könnte es nicht sein, dass es dich eher nerven würde jeden Tag von wildfremden Menschen zurechtgemacht zu werden?
Frage dich daher sehr ehrlich: Möchte ich wirklich, was diese Person hat und bin ich auch bereit den Preis dafür zu bezahlen? In meinem Fall könnte ich mich fragen: Bin ich bereit deutlich mehr Zeit und Energie in Instagram zu investieren? Will ich mein Privatleben in der Öffentlichkeit zeigen? Möchte ich mein Themenspektrum erweitern? Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich das gar nicht will, was die andere Person hat. Mit dieser Erkenntnis im Kopf, kann ich den Vergleich abhaken, ohne mich schlecht zu fühlen.
Wenn wir also anfangen unsere Vergleiche gründlich zu prüfen, werden wir feststellen, dass unsere Selbstzweifel vollkommen unberechtigt sind und können somit aufhören unseren Selbstwert infrage zu stellen.
4. Erinnere dich an deine Stärken
Zum Abschluss ist es ratsam, sich noch mal auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Und zwar nicht im Vergleich zu anderen. Erinnere dich einfach nur daran, was du gut kannst. Vielleicht bist du super empathisch und verständnisvoll, eine tolle Ratgeberin, ein humorvoller Mensch oder ein wahnsinnig guter Geschichtenerzähler.
Im Grunde geht es bei diesen Stepps darum, deine Aufmerksamkeit wieder zu dir zu richten. Es ist alles auch eine Frage der Übung. Du kannst deine Aufmerksamkeit wie einen Muskel trainieren. Im Prinzip ist das so, wie wenn du gerade anfängst dich mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen, dreht sich plötzlich die ganze Welt darum. Du siehst und liest nur noch Dinge, die auf dieses Thema passen. So ist das also auch mit uns selbst. In Momenten, in denen wir wieder total im Außen orientiert sind, es zu merken und wiederum den Blick nach innen zu richten.
Natürlich ist es auch gut sich Ziele zu stecken und positive Vorbilder sind immer förderlich. Dadurch können wir wachsen und uns entwickeln. Versuche dir in diesen Fällen, den Vergleich zum Anlass zu nehmen, um einen Plan zu schmieden. Kläre für dich, was du als nächstes tun musst, um deinem Ziel näher zu kommen. Auch dadurch kannst du Selbstzweifel überwinden und dein Selbstvertrauen stärken, weil du die Opferrolle verlässt und für deine Träume aktiv wirst.
„Du wirst nicht von heute auf morgen aufhören können, dich zu vergleichen – aber du kannst diesen Vergleich für dich anders bewerten und sogar nutzen…“
Du wirst nicht von heute auf morgen aufhören können, dich zu vergleichen – aber du kannst diesen Vergleich für dich anders bewerten und sogar nutzen, wenn du dir die Frage stellst: Was kann ich daraus lernen und wie hilft mir das vielleicht auch auf meinem eigenen Weg? Vielleicht kann ich um Hilfe Fragen oder um Tipps bitten. Und eine Sache, die ich selbst mittlerweile häufig mache, ist, der anderen Person zu sagen, wie beeindruckt ich bin oder ihr zu sagen, was für eine tolle Ausstrahlung sie hat. Das nimmt mir, das Konkurrenzdenken sofort und ich fange an mich als Teil eines großen ganzen zu sehen und weniger als Einzelkämpfer.
Versuche es doch einfach mal und ich versichere dir, dass sich deine Sicht ändern wird!
Ein Kommentar
Dischner
Du hast so recht .